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Ausflugstipp: Jagdanlage Rieseneck Wanderung vor Kahla

Zwei Polaroids mit Einblicken in grünen Birkenwald mit Blick auf die Anlage Rieseneck und Frau die an einem Pilz lehnt

Wenn du einen kleinen Wanderausflug im Saale-Holzland-Kreis, dann sollte die Jagdanlage Rieseneck hinter der Leuchtenburg nicht fehlen. Sie liegt im Wald „versteckt“ und bietet interessante Pirschpfade entlang der Steintunnel sowie einen kleinen „Rapunzelturm“. Und du kannst kurz oder lange in der Gegend wandern. Hier sind mal meine Wandertipps und -Eindrücke für dich.

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Rotes Dach auf hölzernem Unterstand umringt von Steinmauern
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Informationen zur Rieseneck Jagdanlange

Sehenswert in der Jagdanlage Rieseneck sind die Pirschpfade, die in den Waldboden gelassen wurden und von alten Steinmauern umringt sind. So konnten sich die blaublütigen Hobbyjäger damals ungesehen von einem zum anderen Ende der Anlange bewegen und Wild schießen.

Der natürlich mit Laub bestreute Boden bot zudem noch eine Geräuschreduzierung und es gab kleine Wandfenster aus denen man mögliche Waldtiere optimal beobachten konnte.

Laufe ein Stück weiter in den Wald hinein, dann siehst du den Herzogstuhl, der an ein ulkiges Hexenhaus erinnert. Das Fachwerkhaus ist recht groß, hat acht Stockwerke und schönes Fachwerk zu bieten.

Das Schlösschen ist nur am Tag der Offenen Tür zu besichtigen, aber man erhält auch vom Wegesrand schöne Einblicke.

Abgesehen von den Bauwerken (Blasehaus, Blockhaus, Grünes Haus) mitten im Laubwald, solltest du auch deine Chance nutzen und gerade im Herbst Pilze sammeln. Gerade nach nassen Tagen sprießen die hier nur so aus dem Boden und auch Brombeeren sprießen hier nur so büschelweise.

Geschichte

Wusstest du dass Rieseneck Deutschlands einzige erhaltene barocke Jagdanlage ist? Kein Wunder also, dass sie ein Kulturdenkmal zur Jagdtechnik und -geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts ist. Dazu gibt es auch Informationstafeln vor Ort.

Noch weit bevor Rieseneck zum Jagdziel wurde, stand hier anscheinend eine mittelalterliche Waldbauernsiedlung mit dem Namen Rieseneck, von der aber nichts mehr zu sehen ist.

Die Jagdanlage selbst sieht aber eher wie eine faszinierende Ruine eines beeindruckenden Gebäudes aus, was es aber nie war. Sie wurde speziell für die Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erschaffen, damit sie ungestört und effektiver jagen konnten. (Das Rotwild wurde auch dafür angefüttert.)

Hölzernes Haus in grün und weiß mit rotem Dach und Terrasse
Grünes Haus

Die Jagdlustigen kamen im Jagdschloss Fröhliche Wiederkunft oder dem Grünen Haus unter und begaben sich dann zur Jagdanlage. Damals war sie noch aus Holz. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde sie weiter mit Steinen befestigt und haltbarer gemacht, da hier einiges zerstört wurde.

Die Anlage wurde bis zum Ersten Weltkrieg genutzt und ist heute noch eigentlich ziemlich gut erhalten. In der DDR wurden Anstrengungen betrieben, die Anlage auf ihr Aussehen von 1712/1727 wiederherzustellen.

Der Herzogstuhl wurde im 20. Jahrhundert hinzugefügt und als Inspiration galt das Topplerschlösschen bei Rothenburg ob der Tauber. Es diente als Rückzugsort für den Herzog.

niedriges Haus mit drei Wänden und bemoostem Dach
Blockhaus

Film

Übrigens wurde hier auch schon ein Kinofilm gedreht. Vielleicht kennst du Ein russischer Sommer* (2009) mit den Schauspielern Christopher Plummer, Helen Mirren und James McAvoy. Der Film spielt vom Ende des Lebens Leo Tolstoi und seiner komplizierten Liebesgeschichte.

Jagdanlange Riesneck Anfahrt

Am besten kommst du nach Rieseneck, wenn du von Kahla aus nach Hummelshain (statt zur Leuchtenburg zu fahren, geht es weiter die Landstraße entlang) und an Kleineutersdorf vorbei fährst. Die Anlage liegt kurz vor Hummelshain.

  • Von Jena aus dauert es etwas mehr als eine halbe Stunde
  • Von Kahla: etwa 5 Minuten
  • Von Orlamünde: etwa 10 Minute
  • Von Rudolstadt: etwa 30 Minuten

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommend, nimmst du am besten den Zug nach Freienorla und läufst dann mindestens 45 Minuten hoch zum Wald und zur Jagdanlage Rieseneck.

Parkmöglichkeiten

Am Waldrand befindet sich eine Parkmöglichkeit und dann folgst du etwa 20 Minuten den Waldpfaden direkt zur Jagdanlage.

  • Adresse: Jagdanlage Rieseneck, 07768 Kleineutersdorf
  • Parkplatz 1: 50°46’20.3″N 11°35’45.5″E
  • Parkplatz 2: Parkplatz Am Chausseehaus,07768 Hummelshain (50.768663, 11.606404)

Wanderung Rieseneck

Wir parken meist an der Informationstafel am Waldrand gegenüber von Schmölln. Von hier aus geht es in den Wald und über eine Wiese mit Strommasten. Dann siehst du eine Weggabelung für den Rundweg.

Nimmst du den rechten Weg, gelangst du zum Jagdhaus und dann weiter zur Jagdanlage mit dem Tor und den Steingängen.

Von dort aus geht es weiter südlich zum Herzogstuhl. Den kannst du nicht direkt besuchen, siehst ihn aber gut vom Zaun aus. Danach geht es wieder gen Nordosten zurück zum Anfang des Rundwanderweges und zurück zum Parkplatz.

Natürlich ist es dir überlassen, ob die das abänderst, noch einiges weiterläufst, etc. Das ist nur meine bevorzugte Wanderroute in Rieseneck.

Besuchsdauer

Plane mindestens zwei Stunden für deinen Besuch ein, denn das Areal ist groß und die Gebäude liegen etwas weiter auseinander, was zu einem ausgedehnten Waldspaziergang führt. Lohnt sich auf jeden Fall!

Beste Zeit für einen Besuch in Rieseneck

Auch wenn herzogliche Jagdparties hier schon lange nicht mehr stattfinden bietet die ehemalige Jagdanlage noch einiges für geschichtsbegeisterte Waldfans. Und vor allem zur herbstlichen Pilzsammelzeit kann man hier einiges finden und auch das bunte Laub des Waldes bestaunen.

Im Winter war ich noch nicht hier, aber ich kann mir vorstellen, dass das auch interessant ist, wenn die Anlage recht frei liegt und kein Laub die Sicht versperrt.

Lutherweg Markierung am Baum in weißem Quadrat mit "L" und Blick auf Waldpfad

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Gegend

Wenn du schon hier bist und du Lust auf weitere Stopps hast, dann fahre einfach weiter zum Schloss Hummelshain. Der Ort kommt direkt nach Rieseneck und du biegst einfach auf die Trockenborner Straße ab, fährst am Teehaus vorbei und dann siehst du das recht verfallene Schloss schon.

Es ist ein kleines feines Schloss mit schicken Details und Statuen von Hirschen. Hier kannst du dir das alte Schloss kurz von außen anschauen. Rein kommst du nicht.

Soweit ich weiß, finden seit 2020 noch immer Sanierungsarbeiten statt. (Hier ist ein Video von 2021.) Weshalb es derzeit wohl nicht allzuviel zu sehen gibt. Aber vielleicht kannst du es dir für die Zukunft vormerken oder eben nur mal kurz vorbeischauen.

Wenn du Fragen oder Anregungen hast, lass sie mich gerne in den Kommentaren wissen.

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