Ich vertrage kein scharfes Essen. So gar nicht. Aber ich war in Seoul und wollte koreanisches Essen probieren. Irgendwie hatte ich wohl das Memo nicht bekommen, dass koreanisches Essen scharf war. Sehr scharf. Sogar in der Metro gibt werden Warnungen gesendet, dass man bei zu scharfem Essen im Krankenhaus landen kann. Na, toll. Falls du genauso empfindlich bist wie ich, dann habe ich hier einen Guide für dich.
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Ich liebe es neue Speisen auszuprobieren und versuche mich in jedem Land der regionalen Küche so weit es geht anzupassen. Manchmal ist das einfach, so wie in Japan, und manchmal eben nicht so ganz.
Am Anfang habe ich mir doch recht häufig den Mund verbrannt und mir einen Vorrat an Milch zugelegt als ich in Seoul eintraf. Aber es konnte nicht so weitergehen, das machte mir keinen Spaß.

„Ist doch gar nicht scharf“. Hörte ich Mal und Mal, doch wenn ich schon beim Hot Dog (aus Fisch) die Feuerwehr rufen wollte, musste sich was ändern.
Klar hätte ich nur von Süßigkeiten leben können (mal den Gesundheitsfaktor ausgelassen) oder von Nudeln und Tomatensoße (die hier übrigens super teuer und sehr gebrenzt aufzutreiben waren) ernähren können, aber mein Abenteuergeist war geweckt.
Es musste doch anders gehen! Und wo ein Wille (und Hunger) ist, da ist auch ein Weg!

Das solltest du vermeiden
Wenn man in Korea ist, muss man kimchi essen, das sagt jeder. Das ist aber scharf und zwar in unterschiedlichen Stärken. Wenn du es denn probieren willst, wähle das weiße kimchi.
Etwas, was man trotz einiger Schärfe probieren solltest, ist tteokbokki. Das sind eigentlich Reisstäbchen, die an sich nicht scharf sind, aber in einem Topf mit roter Soße und Fleischstreifen nach Belieben (und zum Selbst-mit-Schere-Schneiden) serviert werden.

Dazu dachte ich, passt eine Zimt-Gewürzsuppe Sujeonggwa perfekt. Fehl gedacht. Die war nicht nur heiß tempariert, sondern auch sehr scharf. Leider, denn ich liebe Zimt.
Grundsätlich gilt die Regel: alles was rot ist, ist scharf. Egal, was man dir sagt. Wenn du etwas siehst, das entfernt an Kartoffelpuffern erinnert und Bindaetteok heißt, dann könnte das Bindaetteok sein. Und das ist scharf.
Ich glaube, die knusprigen Insekten, die man auf der Straße angeboten bekommt sind nicht scharf. Ob du die probieren willst, ist deine Sache.

Süßes, das muss
Leckermäulchen muss ich sicher nicht sagen, dass Süßigkeiten ganz oben stehen auf der nicht-scharf-Liste. Allen voran gibt es Eis.
Es schien mir egal wo ich mich befand oder wie die Temperaturen waren, Eis gab es immer und vor allem für Touristen. Ob im Nationalpark Seokcho oder den Straßen Seouls, Softeis war ein Schlager.
Der absolute Hit war das 32cm hohe Eis im hippen Insa-Dongund Hongdae Viertel, was mir natürlich prompt runtergefallen ist. Buh!

Noch schräger ist das jipangi Eis, das in J-Form in Maishülle serviert wird. In Hongdae gibt es zudem noch kunterbuntes Stieleis.
Dann solltest du unbedingt Hotteok auf deine Wunschliste setzen, denn das sind traumhafte Brötchen ähnliche Gebäckstücke.
Da hab ich gleich andere Reisende mit meiner Begeisterung angesteckt. Aber sei gewarnt: mehr als zwei auf einmal sind eindeutig zu viel.

Was ich persönlich auch zu viel fand, waren die mit Sahne und Eiscreme gefüllten und bunten Streuseln bedeckten Riesenwaffeln in Hongae.
Das schmeckte noch süßer als an einem Zuckerwürfelblock zu lecken. Dann doch lieber einen Schneeball genießen (kopiert von Rothenburg ob der Tauber).
Den bekommt man in Myeongdong unten in der Metro. Die netten Ladies geben dir dazu einen Hammer und du must ihn zerschlagen. Schräg. Am südlichen Anfang vom Bukchon Hanok Dorf kann man sich bei einer Restaurantkette spanische Churros genehmigen.
Die gehen weg wie warme Semmeln, sind aber recht teuer. Im Gegensatz zu echtens panischen Churros werden sie in Hufeisenform serviert.

Solltest du auf Käsekuchen stehen, dann ist es gut zu wissen, dass der in Korea wirklich nach Käse schmeckt.
Ich habe mir Crushed Ice mit Käsekuchen bestellt (das gibt es!) und würde vorschlagen, mir nicht nachzueifern. Es schmeckte wie kaltes Wasser mit Cheddar.
Also nicht gerade tolles oder typisches koreanisches Essen. Nehme statdessen Patbingsu, Shaved Ice mit roten Bohnen.

Snacks für den Hunger ziwschendurch
Maiseis ist auch recht beliebt, das war aber immer ausverkauft, wenn ich danach gesucht habe. Stattdessen kann ich aber von Erbsenmilch schwärmen.
Die ist unappetitlich dunkelgrau und der Gedanke schräg, aber es lohnt sich alle Mal. Teeliebhaber kommen auch in Korea zum Zuge und ich kann den koreanischen Beuteltee empfehlen, denn einige haben einen schön nussigen Geschmack.
Als Knabbersnack gibt es vielerlei getrochnete Tintenfische. Richtige Chips sind schwer zu finden – also aufpassen.

Pseudo japanische Küche
Japan ist echt einen Katzensprung entfernt und die japanische Küche ebenso. Da gibt es schon mal koreanisches Essen, das eine eindeutige Imitation ist. Mann ehme beispielsweise gimbap.
Das sind lange vegetarische Sushirollen voller Gemüsestifte, die nicht in Essig eingelegt sind, sondern mit Sesamöl gemacht werden. Die sind lecker! Schnapp sie dir am besten auf dem Essensmarkt in Dongdaemun.

Dort gibt es eine nette Lady, die einen sogar persönlich füttert. Die frittierten Fischchips, oden, erinnerten mich Prophetenkuchen. Natürlich schmeckten sie ganz anders, aber nicht fischig.
Man kann sogar den Fischsud in dem sie schwimmen trinken. Außerdem gibt es okonomiyaki – im Stadtviertel Hongdae zum Beispiel – sowie richtig, richtig tolle japanische Fleischspieße. Die sind megalang, mit verschiednen Soßen zubereitet und unglaublich lecker.
Weiteres koreanisches Essen, dass ganz sanft zu deinen Geschmacksknospen ist, ist Reissuppe.

Versuche dich a tteokguk, eine weiße Suppe mit Reisstäbchen und ein traditionelles Neujahrsgericht. Dazu past Reispunsch.
Der ist aus Reis und enthält tatsächlich kleine Reisstücken und die machen das ganze umso besser. Hier noch ein letzter Geheimtipp: für tolle Restaurants, Pubs und auch gehobenere Etablissements, schau mal in Itaewon vorbei.
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