Nur, weil man als Backpacker Neuseeland bereisen will, heißt das nicht, dass man auf Sparflamme leben muss. Als ich zum ersten Mal alleine das Land bereiste, hatte ich Backpacking vorher nie probiert und stellte ziemlich schnell fest, dass das ganze nicht so richtig etwas für mich ist. Ich bin jetzt Flashpacker, aber die Backpackertricks zum Sparen kenne ich noch gut. Und die kann man auch nutzen, wenn man lieber gemütlich in Hotels Urlaub macht. Denn etwas mehr Geld im Reisesparschwein zu haben, schadet nicht.
Unterkunft
Das Stichwort lautet vergleichen. Besuche Onlineportale, wie booking.com, hostels.com oder hostelworld.com. Sie bieten oft ziemlich gute Konditionen, vor allem, wenn du frühzeitig buchst. Wenn du ein echter Sparfuchs bist und keinen Wert auf Luxushostels legst, findest mit nakedsleep unglaublich billige Angebote. Solltest du noch dazu mit nakedbus buchen, dann achte darauf, dass du direkt vor deiner nakedsleep Unterkunft abgesetzt wirst (ansonsten könntest du am anderen Ende der Stadt landen – wie ich damals).
Öffentliche Transportmittel
Wie bereits erwähnt, ist der öffentliche Nahverkehr recht billig. Er mag zwar nicht sehr weit ausgebaut sein, da man Busse meistens nur innerhalb von Städten findet oder als Verbindung dazwischen. Ich dachte ja anfänglich, dass ich mich an tollen Stellen auch außerhalb von Städten absetzen lassen kann. Dem ist leider oft nicht so. Leider muss man hierfür noch immer ein Auto mieten oder eine Tour buchen. Im Hostel kann man aber an der Rezeption nach Angeboten suchen, oder einen Aufruf starten, um Interessierte zu gewinnen, die mitkommen, sodass man nicht alleine reisen muss. Einige Städte haben sogar kostenlose Buslinien innerhalb des Stadtzentrums, wie Auckland (aber hier muss man dafür die AT Hop Card kaufen) und Hamilton (was wirklich kostenlos ist).
Touren
Wo wir gerade von Tourens sprechen, die lassen sich super in Hostels buchen. Viele Backpacker in Neuseeland nutzen die beliebten Hop on Hop off Busse. Die sind aber nicht ganz so bequem, wie man denkt. Denn irgendwie sind sie wie Kaffeefahrten. Man muss ständig alles extra dazubuchen. Ja, es sind bereits ausgesuchte Angebote mit reduzierten Preisen (bei der Gebühr…), aber aussuchen und bezahlen musst du trotzdem extra.
Selbst Fahren
Für ganz Clevere, kann man auch kostenlos Autos mieten. Der Haken: Zeitraum, Start- und Endpunkt sind festgelegt. Statt ein Auto zu mieten, meldet man sich einfach zur Autorelokation an. Das bedeutet, dass du kostenlos ein Auto gestellt bekommst, welches du für den Anbieter zurück fahren sollst. Du zahlst nur Benzin und hast etwas Zeit für dioe Strecke. Für mich klingt das nach einem guten Angebot.
Per Anhalter Fahren
Mir wurde ein paar Mal eine Mitfahrgelegenheit angeboten, aber dafür musste ich nicht einmal meinen Daumen hinausstrecken. Also kann ich nur von den Erfahrungen meiner Mitreisenden sprechen, und die sagten alle, dass es sicher ist und man leicht vorankommen kann. Eine Frau, die ich getroffen hab, konnte dadurch 4 Monate lang ganze Landstriche, Küstenlinien und Städte besuchen und fand vor Ort immer ein Hostel.
Essen
Die beste Option ist nach wie vor: Selbstkochen. Das ist oft billiger und gesünder als auszugehen. Das bedeutet aber auch, dass du am besten dein eigenes Besteck mitbringst (zum Beispield as Plastebesteck aus dem Flugzeug) sowie kleine Beutelchen mit Salz und Pfeffer. Eine Tupperdose wäre auch von Vorteil, damit du Reste für unterwegs mitnehmen kannst – vor allem super, wenn man alleine reist und keine kleinen Portionen kochen kann oder will. Hostels haben Kochmöglichkeiten (obwohl manche nicht einmal Müslischüsseln oder einigermaßen saubere Kochtöpfe haben). Billiges Obst und Gemüse für eure Kochspezialitäten finden sich auf den wöchentlichen Bauernmärkten, denn im Supermarkt sind diese sonst teuer. Für andere Angebote sollte man sich eine Touristen-Sparkarte von Countdown von der Touristeninformation abholen. Falls du ausgehen willst, schau auf Groupon nach Deals. Das billigste Essensmenü ohne Gutschein gibt es in Fastfood-Restaurants für nur $5 mit Burger, Getränk und Pommes Fritz.
Wasser
Es mag zwar super offensichtlich sein, aber ich werde es dennoch erwähnen für Backpacker in Neuseeland. Das Leitungswasser in Neuseeland ist direkt trinkbar und hat eine gute Qualität (wenn du es ganz genau wissen willst, schau hier nach der Trinkwasserqualität in deiner Region). Warum also Geld für Wasserflaschen verschwenden, wenn man das Geld in Essen investieren kann? Also einen Wasserbehälter mitnehmen (oder, ja, eine einzelne Wasserflasche kaufen) und auffüllen. Hierfür entweder den Wasserhahn benutzen oder einen der vielen Wasserspender nutzen, die man in Büchereien, Bahnhöfen oder nahe öffentlicher Toiletten findet. Oft gibt es sogar welche in Einkaufszentren, also muss man nie Angst haben, zu verdursten. Wasser aus natürlichen Quellen, Bächen, etc sollte nicht abgefüllt werden, da man sich sonst Giardia-Parasiten einfangen kann.
WLAN
In Neuseeland wird viel WLan versprochen. Es gibt welches im Stadtzentrum von Hamilton, Auckland oder Wellington. Oftmals preisen auch Hostels kostenloses WLan an, halten ihr Versprechen aber nicht. Dann muss man $4 pro Tag zahlen, was einem das Reisebudget auf die Dauer enorm verkürzt und man vielleicht an Fleischpasteten sparen muss. Um dem zu entgehen, kann man ausfindig machen, ob die örtliche Bücherei oder Touristeninformation, i-site genannt, WLan anbietet. Ansonsten gibt es immer noch McDonalds oder Burger King (das zweitere hat definitiv besseres WLan). Solltest du doch in eine Sim Karte investieren wollen, dann ist Telekom zu empfehlen, die einem 1GB und guten Empfang anbieten, obwohl es überall kostenlose Karten von 2degrees gibt (von denen wurde mir abgeraten).
Einfach mal nichts planen
Natürlich ist es billiger, seine Reise komplett durchzuplanen und vorzubuchen. Aber man trifft so viele tolle leute unterwegs, die unglaublich viele Tipps kennen. So wanderte ich zu den Huka Falls ($0), entdeckte die Hamilton Gardens ($0) oder wusste, welche bezahlten Aktivitäten sich lohnen und welche nicht (Ziplining in Rotorua ist einfach zu empfehlen!). Deine Reiseroute sollte nicht zu vollgestopft sein und am besten von Norden nach Süden gehen, denn dann wird es immer besser und beide Inseln sind ein Muss.
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9 Kommentare
Jens
27. April 2020 atIch danke Ihnen für den tollen Artikel. Reisen macht wirklich unheimlich Spaß. Schade dass wir gerade so eine ungünstige Situation haben.
Ich hoffe das ist alles bald vorbei.
Mit besten Grüßen
Jens
Annemarie Strehl
29. April 2020 atHi Jens, das freut mich zu hören. Da muss ich dir zustimmen, reisen ist echt super! Hoffentlich geht es bald wieder. Es wird sich bestimmt einiges ändern.
Laura
4. Juli 2017 atToller Artikel mit richtig guten Tipps. Insbesondere als absoluter Anfänger ist man für diese Tipps sehr dankbar, denn unterwegs muss man ja doch auf sein Geld achten.
Nadine
27. Oktober 2016 atSuper tolle Tipps! Gehe nämlich bald für 4 Monate nach Neuseeland und diese waren echt nützlich, obwohl sie eigentlich total einfach sind, aber meistens denkt man an die einfachsten Möglichkeiten nicht:)
Liebe Grüße
Nadine von itsaboutftl
Annemarie Strehl
28. Oktober 2016 atHallo Nadine, danke für deinen Kommentar. Ja, da stimme ich dir zu. Sie sind einfach simpel, aber gerade für Backpackerneulinge – wie mich damals – waren sie ungemein hilfreich.
Kati
12. August 2016 atEin sehr informativer Beitrag gespickt mit äußert praktischen Tipps und Tricks. Vor allem für diejenigen, die Neuseeland noch nie besucht und vom Backpacking nicht viel Ahnung haben, ist das ein toller, kurzer Ratgeber. Danke für die vielen nützlichen Links; so lässt sich auf jeden Fall viel Zeit und Mühe sparen, um an die wichtigen Informationen zu gelangen! 🙂
Eine Frage habe ich: Was ist denn ein „Flashpacker“?
Annemarie Strehl
12. August 2016 atHi Kati! Vielen lieben Dank für deinen netten Kommentar. Ich freue mich, dass dir die Tipps und Links gefallen haben. Ein Flashpacker ist ein Backpacker der etwas mehr Wert auf die feinen Dinge des Reisens legt, also zum Beispiel nicht in den billigsten Hostelräumen schläft, sich mal ausgefallene Mahlzeiten gönnt und auch einiges an technischem Arsenal bei sich führt (zu Beispiel Laptop, Spiegelreflexkamera, GoPro). Ich werde mal das Wort verlinken, da ich es in den FAQs schon kurz beschrieben habe.
Lieb Grüße!
Annemarie
Papa Schlumpf
11. August 2016 atMeine Zeit ist kostbar!!! Warum tust du mir das an?! Die Tipps sind scheiße….absolute Basics…Kennt doch jeder… Null Kreativitääät.
Annemarie Strehl
11. August 2016 atHallo Papa Schlumpf, das tut mir leid, dass du Basic Tipps als unnütz emfpindest. Da bist du wohl schon ein Neuseeland Profi. Ich jedenfalls hätte mich vor meiner ersten Neuseeland-Backpacker-Reise über die Tipps gefreut und habe sie erst nach und nach gelernt. Du kannst ja gerne ein paar Tipps nennen, die dir gefehlt haben, dann integrier ich sie, damit der Artikel noch besser wird.