Wenn es dich in den Urlaub in Devon in England verschlägt, kann ich dir nur eine ausgedehnte 7 Tage Rundreise in Devon entlang der Strände, Küsten und Dörfer empfehlen.
Ich selbst war mit einer Freundin entlang der Westküste Englands unterwegs und habe einige der schönsten Strände Großbritanniens angeschaut. Gerne teile ich meine Reiseroute und Reisetipps für Devon mit dir.
Diesen Artikel gibt es auch auf Englisch.
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Diese Route ist für Autofahrer gedacht. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre das alles recht straff und sehr aufwändig. Wenn du lieber eine geführte Tour buchen willst, dann habe ich hier ein Beispiel einer 5-Tages Reise nach Devon und Cornwall* von London aus. Dann musst du gar nichts planen.
Tag 1-3: Woolacombe
Fahrt
Zuerst ging es mit dem Auto direkt von London zum Strandort Woolacombe, was etwa fünf Stunden dauerte. Hier stiegen wir im Feriendorf Woolacombe Bay Holdiay Park ab, was ich nur empfehlen kann.
Unterkunft
Die Karavans waren eher wie Bungalows statt Wohnwagen und richtig modern ausgestattet, inklusive Küche, mehrerer Schlafzimmer und Fernsehecke.
Kleiner Tipp: Vieles muss man selber mitbringen. Ich empfehle: Gewürze (auch Salz und Pfeffer), Tee, Wasser (das Leitungswasser hat nicht geschmeckt), Handtücher, extra Toilettenpapier, Seife und Duschzeugs.
Der Holiday Park war perfekt für Familien oder Hundebesitzer, aber man musste schon ein ganzes Stück den Berg und die Wiesen runter, um in die Stadt und zum Strand von Woolacombe zu kommen. Wenn du Hotels direkt vor Ort haben möchtest oder alleine unterwegs bist (so ein Karavan ist schon recht groß), schau doch mal hier* rein.
Reisetipp: Bei Booking kannst du oft bis 24h vorher stornieren oder die Reisedaten ändern. Ich finde das immer praktisch, um erstmal eine Unterkunft zu reservieren und eventuell später noch ein paar Tage zu verlängern, falls sich was mit der Urlaubszeit ändert. Schau einfach mal nach derzeitigen verfügbaren Hotels in Woolacombe*.

Strandwanderung: Woolacombe zum Baggy Point, Croyde und Saunton Sands
Kaum hatten wir uns umgesehen und alle Sachen abgelegt, ging es schon runter zum Woolacomber Strand als erste Station unserer Nord Devon Rundreise. Das ist einer der nicht so häufigen Sandstrände Englands und einer, der schönsten.
Auch, wenn sich das Wetter mal zuzieht und der Wind tobt, hast du trotzdem einen tollen Ausblick, vor allem auch wegen der imposanten Felsklippen am Rand des Strandes.
Ich empfehle mindestens zwei Tage in Woolacombe zu verbringen.
(Oder noch mehr, wenn du auf Nummer sicher gehen willst, da man ja nie so weiß mit dem Wetter an der Küste.)
Am ersten Tag kannst du von der Woolacombe Bay hin zum Baggy Point, einer wunderschönen Landspitz zu laufen. Hierfür kannst du dein Auto stehen lassen. (Devon sollte man auch viel zu fuß erkunden, finde ich.)
Der Strand selbst ist 3 km lang und du kannst ihn ganz entspannt Richtung Putsborough laufen. Am Ende des Strandes kannst du hoch zum Parkplatz und zu einem kleinen Strandcafe laufen.
Dort habe ich eine Suppe und eine gefüllte Teigtasche gegessen, was ich gut empfehlen kann. Außerdem gibt es hier noch Souvenirs, falls du noch welche brauchst.
Weiter ging es den Schildern mit dem Eichel-Symbol hin zum Baggy Point. Das dauert gut anderthalb Stunde, je nachdem wie oft du stehen bleibst und den Ausblick genießt. (Ich mache natürlich immer viele Fotos).
Von dort kannst du auf einem Rundweg zurück oder runter zum Strand von Croyde Beach (30 Minuten) oder nach Saunton Sands (über eine 1 Stunde).

Strandwanderung: Woolacombe nach Ilfracombe
Eine weitere tolle Wanderung entlang der Küste ist von Woolacombe nach Ilfracombe über Mortehoe und Lee Bay. Das dauert über drei Stunden, bei mir es aber neun Stunden gedauert, weil ich so oft angehalten habe und auch genüssliche Verschnaufpausen eingelegt habe.
Gut zu wissen: Speicher dir am besten Taxinummern von Orten vor Ort ab, damit du nicht feststeckst, wenn auf einmal kein Bus mehr fährt. In Ilfracombe gab es gefühlt nur zwei Taxis und wir mussten schon eine Weile warten, bis eines frei war, obwohl gerade keine Ferien waren.
Parkmöglichkeiten:
Woolacombe ist im Sommer bestimmt extrem beliebt. Daher gibt es mehrere Parkplätze die Küste entlang.
- The Esplanade Car Park
- Sandy Burrows Car Park
- Entlang des Marine Drive hin zum The Porthole
Toilettentipp:
In der Nähe des Strandes von Woolacombe befinden sich mehrere öffentliche und kostenfreie Toiletten. Wenn du vom Stadtzentrum kommst, befinden sich welche am Kreisverkehr. Die waren nicht so toll. Seife fehlte.
Etwas weiter die Straße entlang gegenüber des Sandy Burrows Car Parks und beim Woolacombe Beach Shop befinden sich weitere, viel schönere Toiletten.
Aussprache:
Falls es dich interessiert, wie man Woolacombe ausspricht (ich wusste es selbst vor meiner Reise nicht genau): es klingt so wie Wuhla-komm.
Devon wird übrigens wie DÄH-wenn [ˈdɛvn̩] ausgesprochen, nur ein bisschen schneller.

Tag 4: Clovelly
Eines der absolut schönsten Dörfer Englands ist Clovelly. Du kennst es vielleicht aus dem Film „The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society“, der hier gedreht wurde. Um es zu betreten, musst du eine Eintrittsgebühr zahlen, die bei meinem letzten Besuch bei 8,5 GBP lag (etwa 9,6 €), sich aber vollstens lohnt. (Du kannst mit Kreditkarte zahlen.)
Das Dorf ist wie ein lebendes Museum bei dem du durch wunderhübsche Straßen schlendern, in süßen Läden einkaufen und auch teilweise historische Räumlichkeiten besuchen kannst.
Gutes Schuhwerk ist hier von Vorteil, da das Kopfsteinpflaster und die extreme Steigung aufgrund der Hanglage sonst echt eine Herausforderung darstellt.
Ich dachte eigentlich, dass ein Besuch recht schnell vorüber ist, da Devon’s Clovelly recht klein ist. Mein Besuch dauerte dann aber doch einige Stunden. Da hat es mich auch nicht gewundert, dass man auch in Clovelly übernachten kann (hier eine Hotel-Übersicht*). Am beliebtesten ist das Red Lion Hotel*.
Erstmal die Esel streicheln, dann in alle Läden hereinstöbern, sich im Museum umsehen und mit den Einheimischen reden, dann ab zum Hafen und über den holprigen Felsstrand hin zum Clovelly Wasserfall und hoch auf die Terrasse für einen richtigen Cream Tea mit Meeresblick… Sowas dauert schon seine Zeit.
So ein Ausflug nach Clovelly ist etwas für Genießer und Kulturliebhaber.
Im Anschluss rate ich dir noch weiter die Küste entlang zu laufen und hin zum Mouthmill Beach. Auch hier sind die Wege recht steil, trau also nicht der angegebenen Wanderdauer auf Google. Du musst bestimmt ein paar Mal verschnaufen.
Der Strand selbst ist nicht besonders beeindruckend an sich, aber er hat ein Steintor, den Blackchurch Rock, das bei Ebbe wohl recht gut freigelegt ist. Schau also vorab auf die Gezeiten-Zeiten.
Außerdem gibt es hier noch eine Ruine eines ehemaligen Brennofens für Kalkstein-Verarbeitung, die von Schiffen aus Wales ermöglicht wurde.
Foodie Tipp:
Lass dich auf der Terrasse des Cottage Tea Rooms Clovelly mit Blick über die Bideford Bay nieder und bestelle dir einen klassischen Tee mit Scones sowie Streichrahm und Marmelade („cream tea with clotted cream and jam“).
Du kannst auch Gurken Sandwiches dazu bestellen, wenn du hungrig bist.
Cream Tea ist jedenfalls ein Muss in Devon! Wenn du es richtig süß magst, dann nimm die lokale Variante.
- Adresse: 74 High St, Clovelly, Bideford EX39 5TQ, Vereinigtes Königreich

Reisetipp:
Versuche lieber nicht einen Umweg über einen privaten Pfad zu nehmen. Das ist in Devon so gar nicht gern gesehen und du kannst da Ärger bekommen, wenn dir der Besitzer über den Weg läuft. Folge einfach den Wegweisern mit dem Eichel-Symbol.
Parktipp:
Direkt vor dem Eingangsbereich befindet sich ein großer offizieller Parkplatz. Das Parken ist im Eintrittsticket enthalten.
Aussprache:
Clovelly kannst du wie Klo-welli aussprechen.
Toilettentipp:
Toiletten befinden sich nach dem Eingangsbereich direkt im Informationscenter.
Dein Eintrittsticket ist mehrere Tage gültig, solange du dein Armband noch trägst. Daher kannst du auch nach deinem Besuch, zum Beispiel nachdem du die Wanderung gemacht hast, nochmal hin zur Toilette.

Tag 5: Valley of the Rocks, Lynton und Combe Martin
Richtig lohnenswert ist die steinige Küste der Valley of the Rocks. Auch, wenn du nur ein paar Kilometer weiter die Küste entlanggefahren bist, fühlt es sich hier fast schon wie ein kleines Gebirge und eine ganz andere Umgebung an.
Du musst nicht mal richtig wanderlustig sein, um hier die Aussicht zu genießen. Der Weg vom Parkplatz führt direkt zur Küste, die von den Gesteinsbergen umgeben ist.
Hier kannst du weiter hinauf und steil die Küste entlanglaufen oder einfach die einfacheren Wanderwege durch die Felder hin zur Lee Abbey nehmen. Unbedingt an der Abtei vorbeilaufen, denn dann siehst du bezaubernde Häuser, die aussehen wie aus einem Film.
Ein kleiner Pfad führt an den öffentlichen Toiletten runter zur Lee Bay und dem steinigen Strand. Dort steht dran, dass er privat ist, aber er schien trotzdem frei begehbar zu sein. Aber das musst du für dich selber entscheiden.
Auch hier ist selbstverständlich gutes Schuhwerk ein Muss. Und eine winddichte Jacke ist auch recht hilfreich, weil es hier schon eine steife Brise geben kann.
Park- & Toilettentipps:
Noch vor dem Eingangsbereich befindet sich ein kleinerer Parkplatz. Zwei Stunden kosten 3,30 GBP. Der Automat nimmt nur Münzen an.
Etwas weiter nach dem Eingangstor befinden sich noch weitere Parkmöglichkeiten sowie öffentliche Toiletten, die sehr sauber und kostenlos waren.
Weitere öffentliche Toiletten befinden sich am anderen Ende des Weges zur Lee Abbey, wo sich auch ein kleiner Parkplatz befindet.
Aussprache:
Wie wird Lynton ausgesprochen? Ganz einfach als Linten.
Combe Martin wird wie Komm Marten betont.

Tag 6: Appledore, Westward Ho!
Nachdem du die letzten paar Tage schon so viel unterwegs warst, kannst du ja mal einen Gang runter schalten. Da lohnt es sich mal ein paar kleinere Dörfer in Devon anzuschauen.
Auf deiner Route durch Devon mit dem Auto und die bereits erwähnten Orte kommst du eigentlich schon an einigen schönen Stellen vorbei.
Mit dabei ist Appledore. Die kleine Hafenstadt hat typisch englische, weiße Häuser entlang von kleinen Gassen mit tollen Lädchen und leckeren Restaurants.
Übrigens kannst du von Appledore aus kannst du auch die Lundy Ferry (wie auch von Ilfracombe) nehmen für einen extra Tagesausflug.
Foodie Tipp:
Ich kann dir nur dringend das Restaurant The Yard in Appledore empfehlen. Was es hier alles an extrem leckeren und schön angerichteten Speisen gab!
Ich hatte einen Mac’n’The Yard mit kräftigem, lokalem Käse (kein billiger Ami Käse für den Mac n Cheese) und meine Freundin hatte Thai meat balls und manchego fries (tatsächlich frittierter Käse, keine Fritten mit Käse). Und wir beäugten ständig die anderen Tische, die immer mehr bestellten, weil das alles so gut war.
- Hier ist das Menü.
- Adresse: The Yard, 5 Market Street, Appledore EX39 1PW England

Parktipp:
Direkt am Hafen gibt es einen öffentlichen Parkplatz. Wir parkten aber gegenüber dem North Devon Maritime Museum. (Achte darauf, dass einige Parkstellen privat sind.)
- Appledore Car Park
- Odun Road Car Park
Aussprache:
Wie wird Appledore ausgesprochen? Quasi wie apple und door. Versuch mal Äppldohr.

Tag 7: Exmoor Nationalpark
Zum Abschluss deiner Nord Devon Reise kannst du am Exmoor Nationalpark eigentlich nicht vorbei. Der liegt auch quasi auf dem Weg zurück nach London und hat an und für sich eine eigene Reise eigentlich verdient.
Vielleicht bei deiner nächsten Reiseroute durch Devons Norden.
Was macht Exmoor so besonders? Er ist einer von insgesamt 15 Nationalparks des Vereinigten Königreiches und beliebt aufgrund der Küstenlage, der Heidefelder sowie der wilden Rehe und Ponies, wie man sie auch in Dartmoor findet.
Combe Martin, Lynton und der Valley of the Rocks gehören schon zu Exmoor, aber da er ingesamt 692 km² an Fläche und 1046 km (650 Meilen) an Fuß- und Reitwegen einiges vorzuweisen hat, kannst du wissen, dass es hier enorm zu erkunden gibt.
Übrigens ist der Nationalpark Exmoor größer als Dartmoor. Dartmoor liegt weiter im Süden und hat nämlich „nur“ 954 km² an Fläche und 644km (400 Meilen) and Fuß- und Reitwegen.
Hier ist mal eine kurze Übersicht der schönsten Attraktionen in Exmoor:
- Die Aussicht, die Lee Abtei und Bergziegen der Valley of the Rocks
- Das Schloss Dunstar Castle
- Die historische Brücke Tarr Steps
- Lokale Leckerreien at the Tarr Farm Inn
- Die aussichtsreiche Autostrecke 21 Mile Drive
- Die längste historische Bahnstrecke Englands der West Somerset Railway
- Robbenschau auf Lundy Island
Wenn du davon schon welche mitgemacht hast oder noch weitere vorschlagen möchtest, lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.
Und das war meine (nicht ganz so kurze, aber hoffentlich informative) Übersicht zu einer 7-tägigen Route durch Nord Devon. Selbstverständlich gibt es weitaus noch mehr zu besichtigen, aber das bedarf eines weiteren Blogartikels.

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